Fördermaßnahme
In dem Konzept ist vorgesehen, dass zwei Halbtagskräfte aktiv auf den betroffenen Personenkreis zugehen.
Die langfristige Zielsetzung ist, die zunehmende Problematik der Obdachlosigkeit in Itzehoe signifikant zu reduzieren. Mit der Vergabe an einen externen Dienstleister soll geprüft werden, ob die geplante Vorgehensweise der richtige Ansatz ist. Das Projekt wird als zweijährige Anschubfinanzierung verstanden, um erste Erfahrungen mit einer externen Betreuung bedürftiger Personen zu sammeln.
Ausgangslage
In der städtischen Unterkunft sind derzeit rund 45 Menschen, vier davon Frauen. Ein großes Problem ist zudem die Unterbringung von Familien oder alleinerziehenden Frauen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Die Zahl der Räumungsklagen steigt. Die Betreuungsstelle des Kreises Steinburg hatte in der Vergangenheit Sprechstunden in der Obdachlosenunterkunft abgehalten. Diese wurden jedoch wieder eingestellt, da sie zu wenig in Anspruch genommen wurden. In akuten Fällen wird der Sozialpsychiatrischen Dienst tätig. Aktive Sozialarbeit findet aktuell nicht statt.
Das Thema wurde vom Ausschuss für städtisches Leben aufgegriffen und die Empfehlung ausgesprochen, einen Dienstleister mit der „aufsuchenden Betreuung nach Streetworker-Muster und dem Angebot einer Anlaufstelle für Betroffene“ zu beauftragen.
Entwicklungsziele
• Es soll bei sich abzeichnenden Wohnungsverlusten (z.B. bei Räumungsklagen) frühzeitig um betroffene Personen und Familien gekümmert werden, um mit gezielter Unterstützung dem Wohnungsverlust entgegen zu wirken.
• Weiterhin sollen bereits von Obdachlosigkeit betroffene Personen bei der Beschaffung von Wohnraum unterstützt werden.
• Während der Projektlaufzeit soll geprüft werden, ob das Leistungsangebot des externen Dienstleisters mit einer aufsuchenden Betreuung nach Streetworker-Muster die gewünschten Effekte erzielt, um ggfs. das Projekt in ein langfristiges Angebot der Daseinsvorsorge umzuwandeln, mit der Vision, Itzehoe in eine Kommune ohne Obdachlosigkeit zu verwandeln.
Wirkung der Maßnahme
Das Projekt unterstützt die Ziele des Kernthemas Daseinsvorsorge: „Sicherung und Etablierung von nachhaltigen Angeboten der Daseinsvorsorge“. Das Projekt ist unter der Fördermaßnahme 7 „Sicherung der Grundversorgung in ländlichen Gemeinden“ mit folgender Begründung zu fassen:
1. Laut der Definition des ELER zählt Itzehoe mit weniger als 35.000 EW zum ländlichen Raum.
2. Lt. Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Daseinsvorsorge) wird Daseinsvorsorge und Grundversorgung synonym verwendet. …“Was letztlich zum Inhalt der Daseinsvorsorge wird, muss jede Kommune im Rahmen der Selbstverwal-tung für sich entscheiden. … Für das BVerfG ist die Daseinsvorsorge eine Leistung, „derer der Bürger zur Sicherung einer menschenwürdigen Existenz unumgänglich bedarf.“[11] … Ihre Bandbreite reicht von der Energie- und Wasser-versorgung über Abwasser- und Abfallentsorgung, Polizei, Feuerwehr, Krankenhäuser, Friedhöfe, sozialem Woh-nungsbau und ÖPNV bis zu kulturellen, sportlichen und sozialen Angeboten.
Mit dem Projekt verbessert die Stadt Itzehoe ihr Angebot für diese benachteiligte Personengruppe signifikant.